„rich perfect?”

- ein Tanz- und Filmprojekt über Reichtum & Armut”

„In dem Tanz- und Filmprojekt „rich perfect?” setzten sich rund 30 Kinder und Jugendliche zwischen 8 und 18 Jahren interaktiv und kreativ mit den Themen „Armut und Reichtum” auseinander. Das Projekt, das von Creative Arts Europe durchgeführt wurde, fand zwischen Februar 2021 bis Mai 2021 statt - aufgrund von Corona teils digital. Durch die Förderung ChanceTanz war die Teilnahme für die Kinder und Jugendlichen kostenlos. Als Bündnispartner gab lightup für die ältere Zielgruppe (von 14 bis 18 Jahren) Input zu den Themen Menschenhandel, Arbeitsausbeutung und Loverboy-Masche - Weitere Infos dazu sind weiter unten zu finden.


Mehr über das Projekt allgemein erfahrt ihr von den zwei Projektverantwortlichen: Esther-Maria Merchel und Nadja Beckert.

Esther.png

Esther, worum geht es in dem Bündnisprojekt „rich perfect?” genau & wieso braucht es dieses Projekt überhaupt?
Im Alltag setzen wir uns oft unbewusst mit den Themen Reichtum und Armut auseinander. In Deutschland leben wir in einer privilegierten Gesellschaft, dennoch gibt es diejenigen, die Armut erleben und aus der Armutsspirale nicht rauskommen. Durch das Projekt rich perfect? thematisieren wir mit den Teilnehmer*innen vorherrschende Klischees oder auch Fakten zu dem Thema Armut und Reichtum. Durch die kreative Auseinandersetzung mit der Thematik können wir Klischees hervorheben, aber auch persönliche Gedanken und Meinungen in Tanz und Bild umsetzen. 

Nadja, was möchtet ihr mit dem Projekt erreichen? Bei dem Projekt „rich perfect“ leite ich im Bereich Tanz an und freue mich besonders auf tolle Gespräche, kreative Ideen und viel Bewegung. Jeder Mensch hat Gedanken zum Thema Armut und Reichtum und verbindet möglicherweise Erlebnisse und Erinnerungen damit. Es ist wichtig darüber zu sprechen und einen Weg zu finden, diese Gedanken auszudrücken. Durch die thematische Arbeit können Meinungsbilder entwickelt werden. Die Kinder und Jugendlichen können durch die intensive Auseinandersetzung mit dem Thema in Verbindung mit Tanz und kreativen Ansätzen auch Grundlegendes über sich selbst und den eigenen Standpunkt erfahren. Neben all diesen tollen thematischen Ansätzen möchten wir Spaß an Tanz und Bewegung vermitteln und ein wenig Freude in die triste (Corona) Zeit bringen.

Nadja.png

Wöchentlicher interaktive digitaler Input von lightup

Im Rahmen Projects gaben wir wöchentlich über das Online Tool „Padlet” verschiedene Inputs zum Thema Loverboy-Masche sowie zum Thema Arbeitsausbeutung in der Textilindustrie und fairer Konsum.

Über ein Einstiegsquiz haben sich die Teilnehmerinnen digital und interaktiv dem Thema der Loverboy-Masche genähert. Sie haben gelernt, dass Armut und Reichtum nicht immer nur in Form von Geld auftreten kann. Auch andere Dinge in unserem Leben können und reich oder arm machen. Wenn Mädchen z. B. Geborgenheit fehlt, nutzen die Loverboys genau das aus. Sie schenken ihnen die gewünschte Aufmerksamkeit, um sie dann später in die Prostitution zu zwingen. Über ein Fallbeispiel und einem Bericht einer Betroffenen haben sie über die manipulative Vorgehensweise der Loverboys erfahren. Außerdem haben sie sich damit auseinandergesetzt, was Anzeichen für die Loverboy-Masche sein können und wo sie sich Hilfe holen können, wenn sie denken, dass sie selbst oder jemand, den sie kennen an einen Loverboy geraten ist. Bei einem digitalen live Q & A zur Loverboy-Masche hatten die Teilnehmerinnen die Möglichkeit in einer kleinen Runde Fragen zur Thematik zu stellen. Eingeladen haben wir Tabea, die zum einen mit Betroffenen der Loverboy-Masche gearbeitet hat aber auch das Präventionsprogramm „Liebe ohne Zwang” mit ausgearbeitet hat.

Die zweite Input-Reihe auf Padlet drehte sich rund um Fast Fashion und dessen Alternativen. In einem Einstieg ging es um die Fashion Revolution Week, warum diese Aktion Jahr für Jahr durchgeführt wird und wie man sich beteiligen kann. In einer Audioclip wurde erklärt wie globale Wertschöpfungsketten funktionieren und warum Mode immer noch unter menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen hergestellt wird. Die Teilnehmerinnen erhielten Einblick in die unterschiedlichen Interessen, die sich bei der Produktion von Kleidung gegenüberstehen und die Auswirkungen von Konkurrenzdruck und einer immer schnelllebigeren Fast-Fashion-Industrie. Sie lernten welche Verantwortung die Politik, die Unternehmen und die Konsument*innen selbst für die Niedriglöhne und Ausbeutung in anderen Ländern tragen. In Form von kurzen Videos von Femnet e. V. wurde aufgezeigt, wie eine nachhaltige Modeindustrie aussehen kann und wie verschiedene Akteure, wie Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft, zusammenarbeiten können, um das zu erreichen. Schließlich erhielten die Teilnehmerinnen Tipps , was sie selbst tun können, um gegen ausbeuterische Arbeitsbedingungen ein Zeichen zu setzen.


1 Workshop, 3 Themen und 10 motivierte junge Frauen!

Mitte April fand unser Workshop zum Thema „Menschenhandel, Armut und Ausbeutung" im Rahmen des Projekts statt. Informationen gab zum Thema Ausbeutung auf Kakaoplantage und der Textilindustrie vor allem in anderen Ländern, aber auch über Ausbeutung in der Prostitution hier in Deutschland. Eine Teilnehmerin hat es wie folgt zusammengefasst: „Arme Menschen lassen sich auf Ausbeutung ein, denn sie haben oft keine andere Wahl."


gefördert von:


durchgeführt von:

CREATIVE_ARTS_logo.png
 

Bündnispartner:


Starte ein kreatives Projekt

Wenn auch du eine Idee für ein kreatives Projekt hast, dann melde dich gerne bei uns.
Mehr >  

Werde jetzt Fördermitglied und unterstütze lightup

Damit wir auch weiterhin (kreative) Projekte, Workshops, Events und vieles mehr umsetzen können, brauchen wir deine Unterstützung. Mit bereits 5 Euro im Monat, kannst du als Fördermitglied einen wichtigen Beitrag leisten.
Mehr >