Petition Lieferkettengesetz

Lieferkettengesetz-Moral_Distancing_Website_1920x1080.png

Ob Tee, Palmöl, Kakao oder Textilien.
All diese Produkte konsumieren wir alle ganz selbstverständlich Tag für Tag, während überall auf der Welt Menschen unter extrem prekären Bedingungen arbeiten, um dies zu ermöglichen.

Die Themen Arbeitsausbeutung und Kinderarbeit werden in Deutschland und Europa immer präsenter. Organisationen und Aktivist*innen machen auf die Missstände aufmerksam und fordern einen gesetzlichen Rahmen für Unternehmen, damit diese der Sorgfaltspflicht innerhalb ihren Lieferketten nachkommen. Ein solches „Lieferkettengesetz” soll Firmen haftbar machen, sollte entlang ihrer Produktionskette ein Mensch ausgebeutet werden oder anderweitig zu Schaden kommen. Der Einsturz der Rana Plaza in Bangladesh, der Brand in einer Zuliefer Fabrik in Pakistan oder der Dammbruch bei einer Eisenerzmine in Brasilien sind nur einige von unzähligen Beispielen, welche zeigen, dass Unternehmen weltweit auf Kosten der Sicherheit und der Gesundheit von Arbeiter*innen Profit erwirtschaften. Trotzdem ist vielen Konsument*innen immer noch nicht bewusst, dass für viele alltäglichen Produkte irgendwo auf der Welt Menschen ausgebeutet werden.
Auf der anderen Seite planen Entwicklungsminister Gerd Müller und Bundesarbeitsminister schon seit längerem ein Lieferkettengesetz. Damit wollen sie den Schutz von Menschen und Umwelt in der globalen Wirtschaft erreichen. Bislang setzte die Bundesregierung auf Eigenverantwortung und Freiwilligkeit der Unternehmen. Doch die bereits erwähnten Beispiele zeigen, dass im Handel und der Produktion immer wieder grundlegende Menschenrechte verletzt und missachtet werden.
Neben der Befürwortung eines solchen Gesetzes, sowohl von Politiker*innen, Aktivist*innen und auch einigen Firmen, gibt es natürlich auch einige kritische Stimmen. Diese kommen vor allem von Deutschland großen Wirtschaftsverbänden.


Update 07.03.2023

Das Lieferkettengesetz ist seit Januar 2023 in Deutschland in Kraft. Große Unternehmen sind verpflichtet, Menschenrechte und Umweltstandards entlang der Lieferkette zu achten. So sollen Probleme wie Kinderarbeit und Wasserverschmutzung bekämpft werden, indem die Unternehmen dafür verantwortlich gemacht werden können.

Gegen Ende 2023 soll für europäische Unternehmen ein EU-Lieferkettengesetz vom europäischen Parlament beschlossen werden.

Noch nicht am Ziel, aber endlich am Start (Update 11.06.2021)

Am 11.06.2021 hat der Bundestag das Lieferkettengesetz beschlossen. Das ist ein großer Schritt für Menschenrechte und Umwelt in den Lieferketten, denn erstmalig nimmt ein Gesetz Unternehmen hierzu in die Pflicht und stellt sich skrupellosen Geschäftspraktiken entgegen. Die Erfahrung hat gezeigt: Freiwilligkeit funktioniert nicht. Das beschlossene Lieferkettengesetz ist daher ein wichtiger Etappenerfolg, weist aber noch zu viele Schwächen auf. Deshalb sind wir noch nicht am Ziel, sondern erst am Start. Die Zivilgesellschaft muss auch weiterhin für ein noch wirksameres Lieferkettengesetz streiten, das für alle Unternehmen in Europa gilt.


Social Media Post-Reihe, Faire Model Labels und vieles mehr 

Wir von lightup haben eine Social Media Postreihe über das Lieferkettengesetz mit einem interessanten Interview und vielen weiterführenden Tipps und Informationen zu der Thematik erstellt. Schaut auf unseren Social Media Kanälen auf Facebook und Instagram vorbei: @lightup.germany #lightupgermany

Außerdem findest du hier weitere Infos zu Arbeitsausbeutung, insbesondere in der Mode- und Textilindustrie. Schau gerne vorbei!

Als Konsument*innen können wir etwas gegen Ausbeutung z. B. in der Textilindustrie oder Lebensmittelindustrie tun. Durch deinen Kauf kannst du ein Zeichen setzen und einen Beitrag zur Veränderung leisten! Mehr Infos zu fairen Modelabels findest du hier