Petition Traffickinghub

Website_02.png

Wenn man sich gegen Missstände in der Gesellschaft stark macht etc., dann kommt es öfter vor, dass man sich manchmal nur noch sprachlos fühlt. Dieses Thema macht sprach- aber nicht machtlos. In den letzten Monaten ist die bekannte Pornoplattform Pornhub mit negativen Schlagzeilen ins Gespräch gekommen und wir sehen uns in der Verantwortung, auch Stellung zu diesem wichtigen Thema zu beziehen.

Unsere Gründerin Carina Angelina dazu:

„Pornhub gehört zu den erfolgreichsten und meistbesuchtesten Porno-Seiten weltweit. Gerade durch die Corona-Krise ist ein enormer Anstieg, in manchen Ländern um mehr als 50 %, zu verzeichnen. Dabei befinden sich nicht nur zahlreiche rassistische, sexistische und gewaltverherrlichende Videos auf Pornhub - die Porno-Seite hat nachweislich dem Upload zahlreicher Videos von Betroffenen von Menschenhandel und sexuellem Missbrauch Minderjähriger zugestimmt. Das Unternehmen ist dabei weder in der Lage das Alter der in den Videos gezeigten Personen zu verifizieren noch sicherzustellen, ob hier eine Zustimmung vorliegt. Pornhub macht sich somit der Förderung von Menschenhandel und Ausbeutung Minderjähriger schuldig und profitiert davon. Es hätte schon längst gehandelt werden müssen, gerade wenn man die Sustainable Development Goals‎ (UN-Nachhaltigkeitsziele) und die Forderung im 5. Ziel ernst nehmen will: „Alle Formen von Gewalt gegen alle Frauen und Mädchen im öffentlichen und im privaten Bereich einschließlich des Menschenhandels und sexueller und anderer Formen der Ausbeutung beseitigen.” Auch im 16. Ziel der SDGs ist festgehalten, dass „Missbrauch und Ausbeutung von Kindern, Kinderhandel, Folter und alle Formen von Gewalt gegen Kinder beendet” werden soll. Wir nehmen diese Ziele ernst und fordern daher gemeinsam mit zahlreichen anderen Organisationen: Beendet Pornhub und zieht seine Geschäftsführer für die Beihilfe zum Menschenhandel und Ausbeutung Minderjähriger zur Verantwortung.”

Ende Oktober letzten Jahres wurde die Nachricht verbreitet, dass die Mutter einer seit einem Jahr als vermisst gegoltenen 15-jährigen durch einen Tipp ihre Tochter in über 50 pornografischen Videos wiederentdeckte. Diese eindeutig den wiederholten Missbrauch ihrer Tochter darstellenden Filme waren nicht im Dark Web zu finden, nein sie waren für jeden frei zugänglich auf Pornhub. Der Peiniger wurde kurze Zeit später festgenommen und erwartet nun eine mehrjährige Gefängnisstrafe. Doch ein sehr bitterer Nachgeschmack bleibt. 
Wie konnten solche eindeutig illegalen Inhalte so problemlos auf einer Plattform hochgeladen werden, die jährlich einen Traffic von 42 Milliarden Besuchern und 6 Millionen neu hochgeladenen Videos zu verzeichnen hat?
Dies war nicht der erste Skandal für Pornhub. Eine Produktionsfirma mit dem Namen 'GirlsDoPorn' die auf Pornhub viele Klicks generiert, wurde erfolgreich von 22 Frauen verklagt. Diese wurden gezwungen und genötigt, pornografische Videos von sich an die Besitzer dieser Firma abzugeben, welche dann letztendlich auf Pornhub hochgeladen wurden.
Und eins ist sicher: Dies ist nur die Spitze des Eisbergs. Es gab und gibt noch weitere Fälle, in denen Videos von Säuglingen und Minderjährigen zu sehen sind.
Das Erschreckende: die Verifizierung, wenn man sie als solche überhaupt bezeichnen kann, ist denkbar lasch. Man muss jeglich ein Bild hochladen, auf dem die zu verifizierende Person zu sehen ist, die ihren gewählten Benutzernamen auf einem Blatt Papier vor sich hält. Es wird nicht überprüft, ob die Darsteller/innen der Videos volljährig sind und ihre Einwilligung gegeben haben (sei es in die sexuellen Handlungen oder das Hochladen der Videos).
Leider ist eines der meist gesuchten Stichwörter auf Pornhub 'Teen' - also 'Jugendlich'. Hier verhält es sich wie überall in unserer Konsumgesellschaft: Nachfrage generiert Angebot. Pornos mit jugendlich wirkenden Darsteller/innen verkaufen sich gut. 
Nur wer überprüft, ob es sich in den Videos nicht um Minderjährige handelt oder um Opfer von Menschenhandel, die für den großen Gewinn missbraucht werden? Die kurze Antwort: niemand. Die Internet Watch Foundation bestätigte allein auf Pornhub 118 Fälle von Sex mit Kindern, Menschenhandel und sexuellem Missbrauch.

All diese Infos und noch viel mehr sind auf der Petitionseite 'Traffickinghub - Shut Down Pornhub and Hold Its Executives Accountable for Aiding Trafficking' zusammengetragen.

Gemeinsam mit lightup Austria und lightup Norway stehen wir voll und ganz hinter der Petition und haben diese unterzeichnet. Wir plädieren an jede/n einzelne/n von euch, dies auch zu tun. 
Lasst uns für die Rechte der Opfer aufstehen und setzt ein klares Zeichen gegen Menschenhandel und sexuelle Ausbeutung.