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Lydia Cacho, geboren 1963 in Mexiko-City, ist Journalistin und Menschenrechtlerin. Ihre Mutter machte sie bereits früh mit dem Anliegen der sozialen Gerechtigkeit vertraut.
Cacho gründete in Cancún die Einrichtung „Centro Integral de Atención a las Mujeres“ für Kinder und Frauen, die der Prostitution entflohen sind.
Sie berichtet seit vielen Jahren intensiv über den global verbreiteten Menschenhandel und die mafiaartigen Strukturen der Sexindustrie. Mehr als einmal setzte sie dabei ihr Leben aufs Spiel – sei es bei Undercover-Einsätzen oder bei offenen Gesprächen mit Zuhältern und Betroffenen.
Als 2005 ihr Buch „Los Demonios del Éden” (Die Dämonen im Garten Eden) erschien, in dem sie einen überaus mächtigen Pädophilen-Ring in Mexiko aufdeckt, wurde sie verhaftet, gefoltert und einem jahrelangen Gerichtsverfahren unterzogen. Cacho reagierte auf diese Einschüchterungstaktik, indem sie eine Gegenklage gegen Korruption und gegen die Verletzung ihrer Menschenrechte erhob. Sie ist die erste Frau in Mexico, die eine Klage gegen einen Gouverneur, einen Staatsanwalt und einen Richter wegen Korruption und versuchter Vergewaltigung im Gefängnis eingereicht hat.
Am 10. Januar 2019 erkannte der mexikanische Staat offiziell seine Verantwortung für die Entführung und Misshandlung an. Die Entschuldigung erfolgte knapp sechs Monate, nachdem Ende Juli 2018 die UN-Menschenrechtskommission Mexiko aufgefordert hatte, eine unparteiische Untersuchung der Entführung Cachos einzuleiten.
Lydia Cacho recherchierte fünf Jahre lang in 47 Ländern über den globalen Menschenhandel und die Zwangsprostitution von Frauen und Kindern. Ihre Nachforschungen führten sie unter anderem in die Türkei, nach Israel, Palästina, Japan, Kambodscha, Birma und Argentinien. Ihre schockierenden Ergebnisse fasst sie in ihrem 2011 erschienen Buch „Sklaverei” zusammen.
Für ihre Arbeiten erhielt Lydia Cacho mehrfach internationale Auszeichnungen.

„Der Menschenhandel, der in 175  Ländern der Erde dokumentiert ist, legt die Schwächen des globalisierten Kapitalsimus genauso bloß wie die Ungleichheiten, die durch die wirtschaftlichen Spielregeln der Mächtigen entstehen.“

„To expose the criminals who destroy the lives of women and children is not enough; it is imperative to challenge the powers that be in order to stop impunity and corruption in Mexico. We do not ask for revenge, but rather for accountability for the criminals and the politicians that manipulate the justice system for money, thus sacrificing human rights and human lives.“